Fraktion DIE LINKE im Viersener Stadtrat zum Thema Schokoticket

Franz Lohbusch

Die Wogen, die unser Vertreter im Schulausschuss, Franz Lohbusch, durch seine Fragen und Feststellungen ausgelöst hat, bestärken uns darin, dass wir richtiggehender Weise ein Problem erkannt haben und dazu auch konkrete Vorschläge zur Problemlösung vorschlagen und umsetzen wollen.

Sehr geehrte Damen und Herren! 
Die Wogen, die unser Vertreter im Schulausschuss, Franz Lohbusch, durch seine Fragen und Feststellungen ausgelöst hat, bestärken uns darin, dass wir richtiggehender Weise ein Problem erkannt haben und dazu auch konkrete Vorschläge zur Problemlösung vorschlagen und umsetzen wollen. 
In keinster Weise wollen wir die Mobilität der Schülerinnen und Schüler in der Stadt Viersen eingrenzen oder, wie polemisch behauptet wurde, gänzlich abschaffen. Genau das Gegenteil ist der Fall: Die Fraktion DIE LINKE im Viersener Stadtrat will eine Mobilität für ALLE Viersenerinnen und Viersener, selbstverständlich auch der Schülerinnen und Schüler. Mobilität wird geschaffen durch die kostenlose Benutzung des öffentlichen Nahverkehrs und durch sichere Fuss- und Fahrradwege. 
Das Schokoticket steht unseren Forderungen diametral entgegen, denn bei der Einführung des Tickets wurden die Schülerinnen und Schüler in zwei Gruppen eingeteilt: 
a) diejenigen, die aufgrund der Entfernung zur Schule ein auf 11,20 Euro im Monat subventioniertes Ticket bekommen, und 
b) diejenigen, die näher am Schulort wohnen und für das gleichfalls subventionierte Schokoticket 27,65 Euro im Monat bezahlen müssen. 
Eine dritte Gruppe von Schülerinnen und Schülern bleibt ganz außen vor. Nämlich diejenigen, die sich ein solches Ticket nicht leisten können und demnach auch die Vergünstigungen in der Freizeit, wie: „Wir fahren mal eben zum shoppen nach Oberhausen.", usw. nicht wahrnehmen können. Große Teile der Schülerinnen und Schüler werden hier ausgegrenzt, weil sie oder deren Eltern nicht den monatlichen Betrag von 27,65 Euro bezahlen wollen oder können. Denn auf das Jahr gerechnet kostet das Schokoticket immerhin 331,80 Euro. 
Dies ist eine soziale Ungerechtigkeit und darum wird die Fraktion DIE LINKE im Viersener Stadtrat weiterhin an ihre, schon im Kommunalwahlprogramm erhobene Forderung, nach einer kostenlosen Benutzung des Nahverkehrs aufrechterhalten und dieses Ziel weiterverfolgen. 
Als ersten Schritt dazu fordert die Fraktion den Ausstieg aus dem Auslaufmodell „Schokoticket" und fordert die Schülerinnen und Schülerbeförderung wieder unter städtischer Regie zu gestalten. 
Für die Fraktion DIE LINKE ist Mobilität ein Grundrecht, welches dementsprechend ohne Zahlung eines Entgeltes zu verwirklichen ist. Dies wäre sowohl positiv für den Wohn- und Arbeitsort Viersen als auch ein zusätzliches Alleinstellungsmerkmal unserer Stadt im Sinne und zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger.